Die Grundlage für die pädagogische Arbeit in der Chinderinsle Barabu ist das Handlungskonzept „Situationsansatz“.
Der Situationsansatz ist eine Einladung, sich auf das Leben und die Zukunft einzulassen. Die Rechte der Kinder, ihre Bedürfnisse und Interessen, ihre Entdeckerfreude und ihr Forscherdrang, ihr Einfallsreichtum und die Vielfalt ihrer Ausdrucksmöglichkeiten stehen im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit. Die vielfältigen Lebenssituationen der Kinder und ihrer Familien sowie deren kultureller Hintergrund werden stets mitberücksichtigt.
Die pädagogische Arbeit nach dem Situationsansatz greift Situationen auf, die für Kinder bedeutsam sind, weil sie daran exemplarisch Leben und Lernen verstehen, mitgestalten und verändern können. Die Arbeit an und mit diesen Schlüsselsituationen („groß werden“, „Freunde finden“, „Wut, Freude oder Trauer bewältigen“ usw.) bestärkt Kinder darin, Vertrauen in die eigenen Kräfte zu entwickeln und sich selbst zu achten (Ich-Kompetenz). Ebenfalls setzten sich die Kindern mit anderen Kindern und Erwachsenen auseinander (Sozialkompetenz), sowie die Neugierde auf die vielfältigen Ereignisse und Dinge in der Welt zu behalten (Sachkompetenz). Kinder sollen ihre Erfahrungen autonom sammeln, ihre Kompetenzen stetig erweitern und ein solidarisches und demokratisches Miteinander schätzen lernen. Dies gelingt, wenn Kinder möglichst viel selbständig erkunden, (mit)entscheiden und altersangemessen Verantwortung für ihr eigenes Tun übernehmen.
Aus dem Leben der Kinder ergeben sich viele Situationen, welche die Betreuungspersonen aufgreifen und entsprechende Projekte durchführen. In die Planung der Projekte werden die Kinder so gut es geht entsprechend einbezogen.
Verlieren die Kinder das Interesse am Projekt, sind die Grundsätze des Situationsansatzes diese, auf neue Ideen flexibel einzugehen und diese aufzugreifen.
Die Eltern sind eingeladen, diese wichtige Zeit im Leben ihres Kindes gemeinsam mit den Betreuungspersonen zu begleiten. Diese wiederum sind an dem Prozess als Lehrende und auch als Lernende beteiligt.
Selbstständigkeit fördern
In den Kindergruppen haben die Kinder die Möglichkeit, ihr eigenes Geschirr auf den Tisch zu stellen und sich einen Platz zu suchen, bevor sie sich dann selbstständig das Essen schöpfen. Das Essen wird in verschiedenen Schüsseln auf dem Tisch präsentiert, und jedes Kind kann sich nach eigenem Belieben bedienen. In den Gruppen mit den jüngeren Kindern unterstützen diese sich gegenseitig beim zweiten Mal selbst beim Schöpfen. Dabei dürfen sie sich aus den Schüsseln bedienen, was ihnen schmeckt.
Gegenseitige Unterstützung
Wir legen grossen Wert darauf, den Kindern bewusst zu machen, dass jüngere Kinder oft mehr Hilfe benötigen. Es ist eine gelebte Praxis, dass die Kinder sich im Alltag gegenseitig unterstützen. Besonders beim Anziehen oder bei Aktivitäten mit den kleineren Kindern helfen sie einander mit grosser Freude
Kreativität fördern
Besonders im Malatelier haben die Kinder die Freiheit, ihre Kreativität vollkommen auszuleben. Alles, was sie benötigen, steht griffbereit zur Verfügung, damit sie sich vollständig inspirieren lassen können. Sie können mit einer Vielzahl von Materialien experimentieren, wobei der Schwerpunkt auf dem kreativen Prozess liegt und nicht auf dem Endprodukt.
Fantasie ausleben
Die Kinder haben die Möglichkeit, ihre Fantasie und Vorstellungskraft durch situative Erfahrungen voll auszuleben. Sie erschaffen und interpretieren ihre eigene Welt, entwickeln dabei eigene Ideen und Lösungsansätze. Indem wir ihnen Raum lassen, ihre Fantasie frei auszuleben, entstehen vielfältige Ideen, wie z.B. das Nachbauen eines Zuges mit Stühlen und das Vertiefen in Rollenspiele.
Bewegung draussen und drinnen
Wir legen großen Wert darauf, die Bewegung der Kinder zu unterstützen und zu fördern. Wenn wir feststellen, dass die Kinder das Bedürfnis haben, sich zu bewegen, bietet unser großer Garten eine ideale Umgebung zum Spielen und Toben. Zudem verfügt jedes Stockwerk über ein Bewegungszimmer, in dem die Kinder ihre Kräfte messen können und sich frei entfalten können. Dort bieten wir gezielte Angebote wie Bewegungsparcours an, um die Bewegungsfreude der Kinder weiter zu fördern
Eltern und Erziehende als Partner
Die Partnerschaft mit den Eltern hat für uns einen hohen Stellenwert, da das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht. Um dies zu gewährleisten, pflegen wir einen kontinuierlichen Austausch mit den Eltern. Eine durchgängige Kommunikation zwischen Familie und Einrichtung ist entscheidend für das Wohlbefinden des Kindes und trägt zur Bildung, Erziehung und Betreuung bei.
Geschlechtsneutrale Erziehung
Bei uns ist es jedem Kind gestattet, seine Persönlichkeit frei zu entfalten. Wir respektieren jeden Einzelnen als individuelles Wesen und unterstützen seine Entwicklung gemäss seinen eigenen Bedürfnissen. Im Alltag ermutigen wir die Kinder dazu, selbst zu entscheiden, womit sie spielen möchten. Dadurch können sowohl Mädchen als auch Jungen in den Spielbereichen wählen, die ihnen am meisten zusagen.